Ein Zombie geht ins Hamam.
-
-
Embed: https://vimeo.com/337468086/c6147fe831
-
Text: Kann das Zombie-Sein eine Überlebenstechnik darstellen?
Kann das Zombie-Sein eine Überlebenstechnik darstellen?
-
Text: Wie wird der Zombie zu dem, was er ist?Es findet eine Transformation statt, die den Zombie zum Seelenlosen macht oder ihn als solchen degradiert. Obwohl nicht fest steht, dass der Zombie nicht denkt, geht man im Allgemeinen davon aus, dass er zu kom
Wie wird der Zombie zu dem, was er ist?
-
Text: Verschiedene Perspektiven bedingen die Wertung von Kommunikation und Verhalten: Es ist also streitbar, ob der Zombie sich mit dem Menschen verschmelzen will oder ihn rücksichtslos zum Seelenlosen machen will. Doch denkt man den Zombie als liebesbed
Verschiedene Perspektiven bedingen die Wertung von Kommunikation und Verhalten: Es ist also streitbar, ob der Zombie sich mit dem Menschen verschmelzen will oder ihn rücksichtslos zum Seelenlosen machen will. Doch denkt man den Zombie als liebesbedürftiges Wesen, so könnte man den Biss des Zombies als ekstatische Befriedigung betrachten. Der Zombie erhofft sich Beseelung im Beißen und Kratzen; durch Aneignung des Anderen.
-
Text: Gewalt nimmt einen absoluten Teil in Gesellschaften ein: Dieser Teil wird von der subjektiven Welt auf die Zombiefiguren projiziert und anschließend wieder zurückgeworfen. Dieses Verwerfen der Negativität beschreibt die Bahnen des Taumelns zwisch
Gewalt nimmt einen absoluten Teil in Gesellschaften ein: Dieser Teil wird von der subjektiven Welt auf die Zombiefiguren projiziert und anschließend wieder zurückgeworfen. Dieses Verwerfen der Negativität beschreibt die Bahnen des Taumelns zwischen Eigenem und Anderem. Das Andere, der Zombie, wird zur Hülle. Eine Hülle ohne Emotionalität, wodurch die Negation gerechtfertigt wird. Der Zombie als Material wird als leblos, also nichtfühlend verstanden. Gewalt gegen ihn bewirkt dementsprechend eine Sachbeschädigung und keinen Personenschaden.
-
Text: Subjekt mit Zombie nicht gut.
Subjekt mit Zombie nicht gut.
-
Text: Es wird behauptet, dass der Zombie das rein Negative ist. Das ist deshalb interessant, da die Perspektive des Subjekts durch die gesetzte Fiktivität des Zombies auf eine wahrscheinliche Wirklichkeit beschränkt wird. Es existiert immer eine Form de
Es wird behauptet, dass der Zombie das rein Negative ist. Das ist deshalb interessant, da die Perspektive des Subjekts durch die gesetzte Fiktivität des Zombies auf eine wahrscheinliche Wirklichkeit beschränkt wird. Es existiert immer eine Form der Gewalt gegen die Zombies, die sich in der (gedachten) immanenten Gewaltabsicht des Zombies gründet. Diese Gewalt gegen Gruppen ist in unserem realgesellschaftlichen Kontext hochbrisant.
-
Text: In Filmen wird immer von einer Gewaltabsicht des Zombies ausgegangen. Das mag sich durch das Missverständnis etablieren, dass Zombies immer als menschenähnlich gelesen werden, wodurch ihnen beispielsweise eine Ähnlichkeit in Verhalten und Kommuni
In Filmen wird immer von einer Gewaltabsicht des Zombies ausgegangen. Das mag sich durch das Missverständnis etablieren, dass Zombies immer als menschenähnlich gelesen werden, wodurch ihnen beispielsweise eine Ähnlichkeit in Verhalten und Kommunikation unterstellt wird. Alle ihre Entäußerungen werden unter dieser menschlichen Folie betrachtet.
-
Text: Vielleicht versteht man dies darüber, wie ein Zombie zu einem solchen gemacht wird. Es passiert folgendes: Menschen starren das Fremde an, es vollzieht sich eine Form der Ausgrenzung. Eine Unterscheidung zwischen dem Eigenem und dem Anderem. Der Zo
Vielleicht versteht man dies darüber, wie ein Zombie zu einem solchen gemacht wird. Es passiert folgendes: Menschen starren das Fremde an, es vollzieht sich eine Form der Ausgrenzung. Eine Unterscheidung zwischen dem Eigenem und dem Anderem. Der Zombie wird an seine Unteilhabe erinnert und gleichzeitig daran fixiert. Der Zombie verliert seine Menschlichkeit. Durch Kommunikationslücken entstehen Hierarchien zwischen den nicht der Sprachen fähigen Zombies und der Subjekten. Wählen wir eine andere Form des Zombies: Denjenigen, der sich durch Arbeit gründet.
-
Text: Warum jedoch hilft der Mensch dem Zombie nicht zu seinem alten Leben zurückzukehren, ihn als Teil der Gesellschaft zu reaktivieren?
Warum jedoch hilft der Mensch dem Zombie nicht zu seinem alten Leben zurückzukehren, ihn als Teil der Gesellschaft zu reaktivieren?
-
Text: Der menschliche Schutzmechanismus gegenüber dem unbekannten Anderen schaltet sich jedoch automatisch ein und schottet sich von dem infiziertem Anderen ab. Dies führt unmittelbar zu einer enormen Gewalt, die sich im Wegrennen, Abkehren und Vernicht
Der menschliche Schutzmechanismus gegenüber dem unbekannten Anderen schaltet sich jedoch automatisch ein und schottet sich von dem infiziertem Anderen ab. Dies führt unmittelbar zu einer enormen Gewalt, die sich im Wegrennen, Abkehren und Vernichten ausdrückt. Es entsteht eine Kommunikationslücke, die dem Zombie jegliche Interaktion verwehrt. Der Zombie ist der Andere, der nicht Teil des gesellschaftlichen Lebens sein kann und soll. In ihm bündelt sich alles Negative, die Krankheit des Anderen, wovon das Eigene sich abgrenzen möchte.
-
Text: Das Verfolgen der Menschen, wie es in Zombiefilmen gezeigt wird, spiegelt die Sehnsucht der Zombies nach Freiheit oder dem Lebendigem wider. Sie verzehren sich nach der Vereinigung von Körper und Geist. Durch diese Mutmaßung ließe sich konstituie
Das Verfolgen der Menschen, wie es in Zombiefilmen gezeigt wird, spiegelt die Sehnsucht der Zombies nach Freiheit oder dem Lebendigem wider. Sie verzehren sich nach der Vereinigung von Körper und Geist. Durch diese Mutmaßung ließe sich konstituieren, dass Zombies ihren Subjektanteil suchen, die sie im Lebenden zu finden glauben. Der Zombie versucht mit seinem ihm zur Verfügung stehenden Praktiken mit dem Menschen in Kontakt zu treten.
-
Text: Sehen wir den Zombie als spirituelle Praxis, schließen sich Ungleichheiten in dessen Verortung nicht aus. So können eine körperlose Seele im vollem Bewusstsein und ein seelenloser Körper gleichzeitig an unterschiedlichen Orten existieren. Diese
Sehen wir den Zombie als spirituelle Praxis, schließen sich Ungleichheiten in dessen Verortung nicht aus. So können eine körperlose Seele im vollem Bewusstsein und ein seelenloser Körper gleichzeitig an unterschiedlichen Orten existieren. Diese Herangehensweise ebnet den Weg Unterschiede auszuhalten und dem Fremden eine Offenheit entgegen zu bringen. Das Korrelieren vom Eigenen im Anderen und vom Anderen im Eigenen, manifestiert das prekäre und bedingte Verhältnis zwischen Zombie und Subjekt. Es beinhaltet das Wissen, den jeweilig Anderen infizieren zu können.
-
Text: Ist der Zombie ein Körper ohne Seele und gleichzeitig eine Seele ohne Körper?
Ist der Zombie ein Körper ohne Seele und gleichzeitig eine Seele ohne Körper?
-
Text: Bei der Betrachtung des Zombies, steht für das Lebendige vor allem die Angst des eigenen Vitalitätsverlustes im Vordergrund. Dies gründet sich in der Ambivalenz des Zombies, das heißt im Taumeln zwischen Tod und Leben. Würde das Eigene ins Ande
Bei der Betrachtung des Zombies, steht für das Lebendige vor allem die Angst des eigenen Vitalitätsverlustes im Vordergrund. Dies gründet sich in der Ambivalenz des Zombies, das heißt im Taumeln zwischen Tod und Leben. Würde das Eigene ins Andere übergehen, also würde der Zombie sich dem Subjekt aneignen und es ebenfalls zum Zombie machen, würde das Subjekt zum Außenseiter. Wenn wir versuchen den Zombie als wertfreies Antisubjekt zu denken, müsste die von ihm ausgehende Negativität aufgehoben werden. Eine Möglichkeit dies zu erreichen, wäre eine Form der höheren Meditation.
-
Text: Klar ist, ein Zombie taumelt zwischen Leben und Tod. Seine Haltbarkeit ist unendlich. Dadurch unterscheidet er sich als „fermentierter Körper“ von anderen Fermentierungen deutlich. Während bei anderen Fermentierungs- oder Pasteurisierungsproze
Klar ist, ein Zombie taumelt zwischen Leben und Tod. Seine Haltbarkeit ist unendlich. Dadurch unterscheidet er sich als „fermentierter Körper“ von anderen Fermentierungen deutlich. Während bei anderen Fermentierungs- oder Pasteurisierungsprozessen die Abtötung von Bakterien und die Desinfektion von höchster Wichtigkeit ist, wird beim Zombie von einer grundlegenden Unsauberkeit ausgegangen. Das ursprüngliche Hamam, diente zur wöchentlichen Befreiung von fermentierter Haut.
-
Text: Zombie sein, bedeutet Leben ohne Luft. Eine Form des Ausschlusses. Luft ist zwischen Eigenem und Anderem; farblos, existentiell.Verhält es sich beim Zombie ähnlich wie bei Lebensmitteln, bei denen ein Luftentzug zur längeren Haltbarkeit beitragen
Zombie sein, bedeutet Leben ohne Luft. Eine Form des Ausschlusses. Luft ist zwischen Eigenem und Anderem; farblos, existentiell.
Verhält es sich beim Zombie ähnlich wie bei Lebensmitteln, bei denen ein Luftentzug zur längeren Haltbarkeit beitragen kann?